Projekt Myanmar Waisenhaus

Ein Ort liebevoller Fürsorge – Das Waisenhaus BETHEL HOME in Yangon, Myanmar

Lachende Kinder spielen und springen im Hof vor einem einfachen Haus, aus Betonwänden und Stahlträgern erbaut. Von Bananenstauden, Palmen und Papayabäumen umgeben liegt es am Ende einer Dorfstraße der nahegelegenen Hauptstadt Myanmars. Wir befinden uns im Waisenhaus Bethel Education, Care & Development Central, oder kurz: Bethel Home, wo xx Kinder ihr zu Hause gefunden haben. Schwere Schicksale oder eine traumatische Vergangenheit liegen hinter manchem Kind zurück, doch davon ist heute kaum etwas zu spüren, wenn man die Freude beim Spielen oder gemeinsamen Singen in den Gesichtern sieht.

Es ist eine Geschichte der Hingabe und Opferbereitschaft, wenn wir nach der Entstehung des Waisenhauses fragen. Die Hauseltern, beide aus Myanmar stammend, lebten in Südindien mit sicherem Einkommen in guten Verhältnissen. Der Hausvater, der selbst als Halbweise in einer der ärmsten Regionen seines Heimatlandes aufwuchs, ist jedoch von der inneren Berufung erfüllt mit seiner Frau nach Myanmar zurückzukehren und sich dort um Waisenkinder zu kümmern. So beginnen sie die Rückreise in ihr Heimatland am Ende des Jahres 2015. Da in ihrem Umfeld bekannt wird, welcher Aufgabe sie sich widmen wollen, kommen bald Menschen auf sie zu, die um Waisenkinder in notvollen Umständen wissen. So beginnt die Waisenhausarbeit ohne finanzielle Sicherheiten im Mai 2016 in einer gemieteten Bambushütte mit 9 Waisenkindern und ihrem erstgeborenen Sohn.

Bei einer Reise des Vereinsvorstands Aktion Straßenkinder mit einer Jugendgruppe durchMyanmar kommt es im Dezember 2019 zum ersten eher ungeplanten Zusammentreffen der Reisegruppe mit der Waisenhausfamilie in Yangon. Zu dieser Zeit ist die Familie bereits auf 17 Waisenkinder angewachsen. Das zu Hause ist zwar nicht mehr die Bambushütte, aber ein gemietetes Haus, das den Wassermassen der Regenzeit nicht gewachsen ist. So kommt es regelmäßig zur Überflutung des Erdgeschosses und die dort gelagerten Lebensmittel müssen in die darüber liegenden Schlafräume umgelagert werden. Unter dem Eindruck der notvollen Verhältnisse und dem Umstand, dass der Waisenhausfamilie das Mietverhältnis aufgekündigt wurde beginnt Aktion Straßenkinder mit der finanziellen Unterstützung des Waisenhauses.

Durch die finanziellen Mittel können Anfang 2020 maßgeblich der Kauf eines Baugrundstücks und der Bau eines eigenen Waisenhauses unterstützt werden. Weiterhin werden durch Patenschaften die Lebensmittelversorgung und Schulbildung der Kinder sichergestellt.

Bei einem erneuten Besuch im Januar 2025 treffen wir eine freudige Waisenhausfamilie an, welche nun bereits auf 33 Kinder angewachsen ist. Das Haus, welches für 17 Kinder geplant wurde, ist somit an den Kapazitätsgrenzen angelangt. So laufen die Planungen für den Kauf eines benachbarten Grundstücks und den Erweiterungsbau des Waisenhauses. Optimal ist auch die Installation einer PV-Anlage mit Speicher, da die städtische Stromversorgung nur für 4 Stunden am Tag aufrechterhalten wird.